Sep 22, 2019

Kleiderkauf

This will be strictly in German but I promise I'm not forgetting you. I'm working on more English posts.

Hallo meine Lieben,
ich habe lange nichts geschrieben, aber dafür viel erlebt und auch erreicht. Ich habe vor fast zwei Jahren (Oktober 2017) den folgenden Post verfasst und dachte, ohne ihn weiter zu bearbeiten könnte er euch gefallen.
Behaltet bitte dabei im Hinterkopf, dass ich gerade aus Tansania gekommen war und mich mitten in meinem Kulturschock befunden habe.


Kleiderkauf, wieso muss ich in alle Läden reingehen? 
In Moshi war der Laden immer nur ein einzelner Raum und wenn es offen war, war die vierte Seite ("Tür") komplett offen. Um sich umzuziehen wurde eine "Türenhälfte" zu gemacht und nach innen gedrückt, so dass ein Dreieck entstand in dem man sich umziehen konnte. Wieder hier, muss ich in einen Laden ohne Fenster mit einer künstlichen Beleuchtung über drei Stockwerke und kann mich in einer Kabine umziehen, die teilweise größer ist, als die Toiletten, die ich in letzter Zeit benutzt habe. Auf den Klamotten steht drauf: „Made in Pakistan“ und ich will es eigentlich schon gar nicht mehr anziehen. 
Zu erst musste ich durch eine Tür für Faule (öffnet sich elektrisch) und dann auf einem "Wegweiser" das richtige Stockwerk finden. Dann Treppen für Faule hoch gehen (Rolltreppen) und dann erstmal 20min lang versuchen herauszufinden auf welchem der ganzen Schildchen die Größe steht. Nein, nicht die Waschanleitung. Nein, nicht das Preisschild. Nein, es interessiert mich nicht, dass dieses Produkt aus "ihrer Werbung" stammt. (Die kenn’ ich nämlich noch gar nicht, da ich keine deutsche Werbung bisher geguckt habe.) Nein, nicht die Erklärung wie dieses Produkt "atmungsaktiv" gemacht wird. Ja, ich wusste schon, dass dieses Produkt aus Pakistan kommt. Ja, ich wusste schon, dass sie keine Tierversuche unterstützen. (Wer würde das auch freiwillig öffentlich zugeben?) Ich geb’ die Suche auf. Es fehlt nur noch ein Schild: "Hier könnte Ihre Werbung stehen." Dann wären die möglichen und benutzten Schildchen vollzählig.
Generell hab ich das Gefühl von faulen Leuten umgeben zu sein. Alle 500m treffe ich auf eine neue Attraktion, damit Eltern ihre Kinder bespaßen lassen können. Am beliebtesten: Mickeymäuse mit Ballonfiguren. Auch gibt es in jedem Laden ein Schild, welches besagt, dass man sich online alles angucken und in eine Filiale schicken lassen kann. Interessanterweise sind alle Fahrradständer voll, aber das könnte daran liegen, dass viele ihr Zahlenschloss vergessen haben, und das Rad aus Bequemlichkeit haben stehen lassen.
Beinahe in jedem Laden steht jetzt auch immer ein iPad bereit um "rück-gefüttert" (feedback) zu werden. Sie sollen ihm doch bitte eine schriftliche Rückmeldung geben.

Während in Moshi mir es vorkam wie ein Einheitsbrei (positiv bewertet), wo man immer dazu gehört egal wie, sehe ich nun das "möchte-gern-cool-sein der deutschen Jugend". Fast alle Mädels tragen eine so enge Hose (wenn ihr das nicht versteht: Es ist die deutsche Übersetzung von "skinny"), dass man von hinten immer sagen kann, ob eine normale Unterhose getragen wird oder ein Schnürsenkel (Tanga). Auch sind sie immer in Turnschuhen und zu viel Make-up unterwegs. Die Oberteil Auswahl ist dann aber doch etwas individueller, entweder Sprüche oder der Ausschnitt steht zur Schau. Die Jungs scheinen mir nur ein Beuteschema zu haben. Aber alles muss „gestylt“ sein, auch wenn es unordentlich aussieht, hat es seine Technik (und einen gewissen Gelanteil). Ich kam an einem Tag zwei Pärchen beobachten wie die Haare "richtig" geschüttelt/gemischt werden. 

Oct 8, 2017

"Huch, alles auf Deutsch"

🇹🇿🇬🇧🇺🇸I have an English version down below ⬇️

Um in den Flughafen (Kilimanjaro International Airport) hinein zukommen, wird das Gepäck schon einmal durchleuchtet und ich gehe durch einen Metalldetektor. Eine Begleitung darf mich nicht mit hinein begleiten. Ich gebe mein Gepäck ab und werde darauf hingewiesen, dass ich ein Formular ausfüllen soll. Name, Vorname, Geburtsdatum, Herkunft alles wie gewohnt und dann: „Wie viele Nächte haben sie in Tansania verbracht?“ Das ist ne gute Frage... 365? Ich kichere in mich hinein. Weil ich etwas länger für das Formular brauche, kommt ein Beamter vorbei und bittet mir an, mir zu helfen. Er ist um die 40 und versucht schon nach 2min Gespräch meine Nummer zu bekommen. Ich lache und vergieße eine Träne. Das hat mich zwar hier und da gestört, aber es ist doch schon lustig zu sehen, dass Tansanier es bis zum Ende weiterhin versuchen. Ich sage ihm, dass ich einen Freund habe und schon kommt die typische Antwort: "Ist nicht schlimm!"
Er leitet mich weiter zu seinem Kollegen hinter einer Glasscheibe, der meinen Pass kontrolliert, ein Foto macht (ob für private oder offizielle Zwecke dürfen Sie sich jetzt selbst denken) und meine Fingerabdrücke abscannt. Der Beamte von eben geht hinter mir vorbei und sagt ihm auf Swahili: "Versuch es nicht, sie hat einen Freund." Ich kichere etwas und der Kollege hinter der Glasscheibe fragt (wieder auf Swahili): "Wirklich?" Und obwohl die Frage an seinen Kollegen gerichtet war, antworte ich ihm (ebenfalls auf Swahili): "Ja, wirklich." Er ist erstaunt - offensichtlich hat er nicht erwartet, dass ich etwas verstehe geschweige denn antworten kann - und beginnt dann mein Swahili mit den üblichen Phrasen zu testen, dann fragt er: "Wo hast du das gelernt?" Ich antworte: "Mein Freund hat es mir beigebracht." "Krieg ich deine Nummer?" Also jetzt nervt er! Ich sage „nein“ und er "ist nicht schlimm". Dann schreibe ich ihm wahllos ein paar Zahlen auf und verdrücke mich, sobald ich meinen Pass zurück habe.
Wieder muss ich mein Handgepäck röntgen lassen und durch einen Metalldetektor gehen. Die Realisierung setzt ein, dass ich wirklich gehe. Nach einem Jahr gehe ich so einfach. Ich fange an zu weinen. Ich will vor dem Flug noch was trinken und sehe mich um. Das kleine Café ist zu und der Kühlschrank abgeschlossen. Ich frage einen Arbeiter des Flughafens und er scheint Mitleid mit der verheulten jungen Dame zu haben. Er geht los und kommt nach ein paar Minuten, in denen ich sicherlich die Mitreisenden schon mit meinem Geschnäuzte und Geschniefe belästige, wieder und reicht mir eine 0,5l Wasserflasche für 2$. Ich halte ihn den kleinsten Schein, den ich habe hin 5$. "Ich hab leider kein Wechselgeld."
"Ich könnte Ihnen noch 2,000TSH anbieten."
"Hmm..."
"Na kommen Sie schon, sie machen noch immer einen Gewinn. Außerhalb kostet die max. 1,500." Er nimmt meine 2,000TSH und ich lache ein bisschen zwischen meinem Schluchzen und bekommen einen Schluckauf. Bis zur letzten Minute werde ich angebaggert und darf verhandeln.
Mein Kulturschock begann dann im Flugzeug als ich mit "Guten Morgen" begrüßt wurde. Schon bin ich verheult, die spontane und stressfreie Mentalität, die höfliche Sprache und meine Freunde werden mir fehlen. Und wie es nun mal bei Deutschen üblich ist, senken die meisten mitleidig den Kopf. Als ich in Mombasa einmal aussteigen soll, damit das Flugzeug geputzt werden kann, überlege ich schon einfach wieder nach Tansania zu fliegen. Ich habe einen weiteren Heulanfall. Ein junger Mann (~20), der ebenfalls bereits am KIA (Kilimanjaro International Airport) eingestiegen war, reicht mir mitfühlend mein Kissen, dass ich bei der erneuten Kontrolle zum Röntgen abgelegt hatte und mit seinen Sachen hinaus kam. Es wird wirklich viel kontrolliert: Zu erst wieder Handgepäck röntgen und durch einen Metalldetektor gehen; dann wird die Tasche aufgemacht und kontrolliert; dann werde ich abgetastet. Ich darf mich zum Warten hinsetzen und gehe dann ins Flugzeug. Den Flug über weine und schlafe ich. Und ärgere mich, dass ich 8€ für eine größere Auswahl an Filmen zahlen soll. Zwei Filme hab ich zwar so zur Auswahl, aber bei 8std Flug, darf man ja wohl erwarten, dass die Auswahl größer ist und ich einfach nur zwei davon umsonst gucken darf. Der Film „Crazy, Stupid, Love“ und „Ted 3“ interessieren mich nämlich überhaupt nicht. Und ich realisiere wie schnell man wieder in alte Gewohnheiten und Ansprüche verfällt. Ich fange wieder an zu weinen und sehne mich schon nach einem möglichen Stromausfall „zu Hause.“ Und doch kann ich mir nicht richtig vorstellen, dass die Wortwahl „Zuhause“ zutreffend sein soll. Ich fühle mich gerade so, als ob ich mein Zuhause verlasse.

In Frankfurt angekommen bin ich konfrontiert mit dem deutschen Schilderwald. Ich muss durch eine Wand an Polizisten, bei denen ich meinen Pass vorzeige und später noch einmal eine Passkontrolle passieren. Bei der erneuten Passkontrolle geht es nach europäischen Pass und 18+. Wer einen deutschen Pass hat und Volljährig ist, darf durch die vollkommen elektronische Passkontrolle. Jetzt muss man nur noch die Schilder verstehen, wie man den Pass richtig unter den Scanner hält und wo man sich hinstellen muss, damit das Foto gemacht werden kann. Erstaunlich schnell schaffe ich dieses Hindernis. Nach gefühlten 3km bin ich an dem Gepäckband angekommen und da 3km Gehen schon mal ne Weile dauert, sind meine Koffer auch im Handumdrehen da. Jetzt noch die Frage, ob ich was zu bezollen habe. Nein, hab ich nicht. Ich gehe durch den Grünen Ausgang und frage mich gerade, ob ich meine Mutter wohl schnell finden werde, oder ob sie ebenso wie ich durch einen Schilderwald durch muss und noch nicht da ist. Doch gerade als der Gedankengang beendet ist, sehe ich sie schon. Mit einem „Willkommen“-Ballon begrüßt sie mich und meine Wasserwerke legen wieder los. Es fühlt sich noch nicht an wie meine Heimat. Ich hab ein Jahr nur Englisch und Swahili gehabt und nur sehr selten Deutsch benutzt. Mit dem Wort „Gepäckband“ war ich schon überrascht, dass ich das noch kannte. Mir ist ein bisschen komisch, da ich von vielen Menschen umgeben bin, die fast alle nur Deutsch reden und ich es verstehe. Auch sind wir im Flughafen drin, was bedeutet, dass ich keine Fenster sehen kann. Mir fällt auf wie viel Zeit ich im gesamten Jahr an der frischen Luft verbracht habe und es mir jetzt schon fehlt. All dies schießt in meinen Kopf während einer Umarmung und als sie sich löst, sehe ich die anderen Menschen ankommen, die mit mir im Flugzeug waren. Bei jedem Afrikaner hab ich das Bedürfnis, ihn/sie auf Swahili zu begrüßen. Ich kichere wieder ein wenig und dann gehen wir was trinken. Der Ballon wird sicher in den Reißverschluss, meines Koffers gesteckt.





🇹🇿🇬🇧🇺🇸
„Weird everything is in German“
In order to get into the Kilimanjaro International Airport (KIA), my luggage needs to be controlled (x-rayed) and I have to walk through a metal-detector. I’m not allowed to be accompanied into the airport, if that person is not going to enter the plane as well. I check-in - handing over my big two trunks - and get informed to fill out a form. Surname, name, birth-date, origin everything as usual und then: „How many nights did you spend in Tanzania?“ That’s a good question... 365? I giggle. Apparently I need a little longer for the form and a watchman comes to help me. He is around 40 and after just 2min he tries to get my number. I giggle a little and a tear rolls down my cheek. It did annoy me every now and then but it’s still somehow funny how persistent Tanzanians are til the end. I tell him that I have a boyfriend and he answers with the usual phrase: „It’s not bad!“
He shows me the way to his colleague behind a window who is checking my passport, taking a picture (whether for official reasons or for private reasons is now up to Your interpretation) and scanning my finger prints. The watchman walks past and tells him in Swahili: „Don’t try, she has a boyfriend.“ I giggle a little and the guy behind the window asks (also in Swahili): „Really?“ Although the question was directed to his colleague I answer him in Swahili: „Really!“ He’s surprised - apparently he didn’t expect me to understand Swahili nor to be able to answer in Swahili - and begins to test my Swahili knowledge with the usual phrases. Then he asks me: „Where did you learn that?“ I answer: „My boyfriend taught me.“ „Can I have your number?“ Really? Now he is annoying me! I say „no“ and he answers: „It’s not bad.“ I give him a random order of numbers and leave as quickly as I get my passport back.
Again I have to get my luggage x-rayed and walk through a metal detector. The realization kicks in: I’m really leaving. After one year I just leave. I start crying. Before the flight I want to drink something and look around. The small café is closed and the fridge locked. I ask a guy who works for the airport and he seems to sympathize with the crying young lady in front of him. He starts looking for a bottle of water and I wait. I’m sure I am already annoying all waiting people with my sobbing and blowing of my nose. When he returns he holds out a 0,5l water bottle for 2$. I give him the smallest note I have 5$. „I don’t have a change,“ he says.
„I could offer you 2,000TSH.“
„Hmm...“
„Come on, you still make a profit. The same bottle costs a maximum of 1,500TSH outside the airport.“ He takes my 2,000TSH and I laugh a little between sobbing and get a hiccup. Until the last minute I’m getting admirers and am allowed to bargain.

My culture shock started when I entered the plane and I was welcomed with „Guten Morgen“ (German for „Good morning“). I am already crying. I will miss the spontaneous and stressless mentality, the polite language and my friends. As usual between Germans: most lowered their heads sympathetically. When we landed in Mombasa and I had to leave the plane so they could clean it, I started thinking about simply flying back to Moshi. I cried again. A young man (~20) who also entered the plane at Kia, hands me my cushion which I put down for the new x-raying and came out with his luggage. They control a lot here: First x-raying the luggage again and walking through a metal-detecor; my bag is opened and checked; then I’m checked for any illegal substances or devices. I sit down while I wait to board the plane again. During the flight I cry and sleep. I’m annoyed that I am supposed to pay 8€ just for a bigger choice of movies. I can only see two movies now but for a flight taking approximately 8h you might be allowed to expect a bit more. I mean the choice could be bigger but you are still only allowed to watch two movies for free. I don’t really care for the movies „Crazy, Stupid, Love“ and „Ted 3“. And I realize how quickly I fell back into old habits and expectations.I start crying again already missing a possible black-out when I arrive „home.“ I can’t believe the word „home“ is supposed to fit. I feel more like I’m leaving my home.

As I arrive in Franktfort I am confronted by the typicall German „forest of signs“ (simply too many of them exist). I have to walk through a wall of police officers, where I have to show my passport, and later I have to pass through another control. But this time it is possible to do the „self-control“ (I doubt this is the offical name). If you have a european passport and you are of age you can simply walk through electronic fences. First you have to figure out how to scan your passport correctly, then a first door opens and you face another door (careful those are made out of glas so you can see through). The second door has a big frame driving up and down. It has cameras and you have to find the spot where the cameras will take a picture of you. When they are finished, the door will open and you are free to leave. Surprisingly fast I manage to figure out how to work this and continue. After, what feels like 3km walk, I reach the baggage carousel. And since my walk took quite a while my luggage is already in eye-sight. I go to the exit and ask myself, whether I will find my mother quickly or if she herself has still to struggle with several signs leading the direction. And as I finish the thought I find her. She’s holding up a „Welcome“-ballon and I start crying again.

It doesn’t feel like home yet. I spent one year speaking English or Swahili and very little German. I was already surprised to understand even the airport-language here. I’m not feeling 100% well because I am surrounded by a lot of people only speaking German and I understand everything. And we are inside the airport which means I can’t see any windows. I realize how much time I spent outside during my year abroad and I already miss the fresh air. I think about all these things while I hug my mother. When we seperate again I see the people who were with me on the plane and I get the urge so greet the Kenyans and Tanzanians in Swahili. I giggle a little again and we are off to drink something. We secure my „Welcome“-ballon in the zipper of my bag.

Jul 22, 2017

47 new impressions:

🇩🇪Deutsche Übersetzung? Einfach herunter scrollen.⬇️
At some points you might think that this is harsh and I am arrogant but I promise you I don't want to offend anyone. I want you to be able to participate in my new experiences.

In a DalaDala/traffic:

1) A DalaDala only takes off if it's full. “Full” is defined as 25 people inside the DalaDala which has place for 20 people. Children don't count as a person taking space because they will have to sit on someone else's lap.

2) A conductor will select the money during the ride. He is also responsible for opening and closing the door.

3) Pay attention what the conductor says he will say the bus stops and you have to tell him where you want to get out.

4) Nearly all conductors are men. I've only once saw a woman doing that.

5) I hit my head or my knee or whatsoever now so often that I am surprised I have still white and not purple skin. When I'm back in Germany I expect my nerves to be numb. By now I got used to being in the bus and haven't hit myself in quite a while now.

6) You might just take a bag from a standing person or a child on your lap.

7) If you're too scared to cross the street a conductor will help you. He will even carry pupils across the street.

8) It happens that there is a chicken in front of your feet. Don't trip on it, the market woman will make you pay for it.

9) Market women use the DalaDala also as a transport for their goods. You might be allowed to sit down on the huge sacks of rice but be careful not to sit on bananas or any other fruits.

10) If you see a car with warning lights it's supposed to mean: I am going straight ahead. If you see blinker don't trust them! People here love to just put them on. Or they simply forget them.

11) Sidewalks or lights are pretty rare. So you simply have to watch out before crossing a street.

12) As long as there is no vehicle it is treated like a sidewalk,

Society:

13) To greet each other is compulsory and it has to be done properly. That includes a handshake. It might last longer than you think so try to find the moment when your conversation partner is ready to let go.

14) The greeting phrases are always the same. But it seems to me like as soon as you reach “Mzima“ as a white person you are qualified.
A: Mambo? (How are you?)
B: Poa. Vipi? (Fine. How are you?)
A: Poa. Shwari? (Fine. Alright?)
B: Shwari. (Alright.)
A: Mzima? (Are you doing ok?)
B: Mzima. (Yeah I'm ok.)
These translations are not exact but they give you an idea how it would sound like in English. Sometimes you won't hear “shwari“ but I put it here so you have an idea how long the greeting can be.

15) White people are considered as rich and very good educated and able to speak English. If a person is given advice by a white person he or she will not take the same advice from a native person. Everyone tries to speak English first then Swahili.

16) There is a Mzungu-price and a cheaper price for native people (Mbongo-price). (You can pay the Mbongo-price if you speak Swahili and you are good in bargaining.) The cheaper you want to buy something the more Swahili you have to be able to speak Swahili.

17) The African women have artificial hair. All the time I was simply jealous of their beautiful designs and braids. 90% (so it seems to me) only have these designs because they use artificial hair. Artificial hair is used to extend the braids or to replace natural hair (wigs).

18) Boys are easily convinced to be able to marry a white girl or to get money from her. Knowig how to say “No“ - in more than the sense of refusing an offer - helps a lot. But don't be surprised about stubborn guys. As I said they are convinced.

19) Couples have a hard time in public. Exchanging a hug or a kiss is followed by comments, rumors or gossip. Holding hands on the other hand is accepted. It is often just a sign of a good friendship so if you see two men holding hands it doesn't necessarily mean they are gay.

20) Watching the most generous music videos in public is no problem. While the dress code clearly says that a woman should cover her knees and her shoulders and everything between that, everyone (even children) can watch a music video where women are twerking or climbing out of a pool in a bikini.

21) The people here usually don't own smartphones because there are sometimes even twice as expensive as in Germany. They still use the old cellphones which would be carried to a grave in Germany. But the funny thing is, these people here spend as much time on their phones as others spend with their smartphones. I wonder what they are doing the whole time.

22) The most downloaded App is a Swahili version of the bible. If you get up in the morning and you sit in DalaDala you will probably see more than one person reading a psalm.

23) These people here put simply everything into their mouth without considering the previous whereabouts of the object and the possible effect if you let that enter your immune system. It started with my students chewing on their pen and now I see conductors holding the money with their mouth. But also a passing BodaBoda driver can contribute a new experience: He holds his phone with his lips. That is surely a very safe place for keeping it.

24) The rain season showed how nice everyone is. Even in a bus you can make the woman next to you your friend in a second. Recently a woman told me I was too stiff and I should not just greet her and leave it by that. I should ask her how she is and what her name is and try to get to know her. I was so surprised I said that I'm not used to pleasant small-talk in the bus (since I only met guys who wanted to have my number). Then I asked her how she was and it turned out she was fine (everyone says so because they don't want to upset you) and she wanted to talk to me because she is studying English. “You will never know enough.“

25) Washing is your clothes is a real exercise. I can only recommend gloves to everyone because the washing powder can really dry out your skin. They will also protect your nails.

26) The favorite phrases used from Tanzanians to explain something and then make sure you understand are:
    I) Are we together?
    II) Are we there?
    III) an added: isn't it?
    IV) Sawa? (Which means: Okay?)

27) It looks like the people here don't like street names. There are just a few but those streets are the main roads and so the longest. If someone would tell you go to that street you have to ask: Where in that street? But in general it is a pretty crazy idea to ask for direction since the streets don't have names. Here you ask and they tell you the names of a shop and wether right, left or straight ahead. But even that can be difficult especially for newcomers: First because of the language and second to remember the names correctly since they are completely new.
Those signs which exist are all sponsored by the Coca-Cola company. The first few days I thought it's the same sign all over the place but then I realized that the color and the writing stay the same but not the names.

28) In Tansania you can get Coca-Cola, Sprite and Fanta everywhere! But the big difference is they have not only Fanta orange they also have Fanta pineapple and Fanta passion.
Whereby in Germany you ask someone to choose from Coca-Cola or Sprite here you ask about Coca-Cola or Fanta passion. I recognized that when we played black stories and we had drinks: Fanta passion and Sprite. The funny thing: everyone chose Fanta passion except for me I chose Sprite. I complained about that incident: Guys honestly, you’re black and drink Fanta passion and you let the white girl drink Sprite? That lead to a big round of laughter.

29) In a restaurant it is rare that they have different sizes when it comes to drinks. While you get "small, medium and big" in Germany in Tanzania you will get the 350ml bottle for Sprite, Fanta, Coca-Cola (etc.) or a 500ml water bottle. Those are the small sizes if you say "big" they probably will bring you the 1l bottle.

30) Despite of the complaining about cold temperatures (“cold“ when you are used to 28C) Tansanian people seem to like cold things. At least a lot of words used to say that you are fine (mainly in slang use) can be translated with “cold“ e.g. poa, fresh, baridi.

31) Whoever comes to Tansania and compares a watch that says 12:00 while the phone says 18:00 should know that there is a different way of time-telling here. Here is not a different time-zone but simply a different way of telling-time. When you look on a dial it’s always the opposite number. So if a clock says 08:00 and your phone says 02:00/14:00 you will know why. You just have to be extra careful when you make appointments. Make sure everyone knows exactly what time. If you say two o’clock some might think 08:00.

32) The food is super fatty/oily you only stay in the same size if you do proper exercises.

33) Here is no such thing as garbage collection. You put all the garbage of the house on one pile and later you light it. The people here light everything: Plastic and deodorant cans. Be careful not to inhale the smoke.

34) Position in school is very important. Students fight for every single point because that could make the difference between the first and the second place. (Also read “School“)

35) The end of holidays in school/university is equal to: “I‘ll come next week.“

36) Teaching during the rain is nearly impossible. When the rain drops drum on the corrugated iron roof I couldn't even hear my own words.

37) The people are not stupid but they are raised with multiple choice. They do not really learn how to use their brain. Multiple choice tests are easy to mark but difficult and long to produce. If you ask students for an answer you will wait a very long time. But if you give them choices they will answer very quickly.

38) The Tansanians are also pretty tough. I think it's due to the schools acceptance to beat or pinch the students. They grow up learning that an authority can hurt you and that will be ok. It seems to me they sometimes lack a sense of reason like what is right and what is wrong. And it seems to me they only see one limit: if it leaves a mark. (Keep in mind that leaving a mark is quite difficult thanks to the black skin.)

39) That people own something is quite a difficult system to some people. Leaving something on the table like a pen can mean that when you get back it‘s gone. The more value the object has the higher the chance it will still be there when you get back but a book or a pen are often gone. (Experiences from school.)

40) The ground is either muddy or dusty that washing your shoes is nearly a waste of time.

41) Power outage and no water are some inconveniences when you planed something but they also have their advantage: People start talking instead of texting with each other. (After nearly a week without water - except for an hour in the evening to fill the water bucket – I really appreciate the luxury of flushing my toilet at any time of the day.)

42) The difference between parks in Tansania and Germany is that in Tansania it's organized that people can see the nature and in Germany it’s organized that the “nature“ comes to the people.

About me:

43) Careful boys this is only for open minded boys: I spend a week trying to find panty liners. Turns out they are pretty unknown. I only found one shop selling them. But (maternity) pads are everywhere and well known. If you look for tampons they exist as well but are not that well known.

44) When I am back in Germany I will need a new lung. It's so dusty and I have to be careful not to inhale the smoke when someone lights up his garbage, and in school I have to be careful not to inhale the chalks dust as well.

45) I have the feeling to work harder and more than any other teacher. When it comes to fill in the marking sheets I am the only one who does it by herself. Other teachers take the grades and an empty marking sheet and give it to their students. In my opinion that is wrong because the students aren't supposed to know what the others have and the teacher doesn't know how the students perform in the other subjects. Also when they are marking they don't know how they students answer. They only take a look at the answers and then check wether the letters are in the right order. That is a very quick system of marking. But sometimes there is a student who thinks there is a mistake and corrects it and then a different answer fits to his new sentence now.
I am not only correcting the examinations of my students, I also correct the test papers.

46) I have become quite inventive especially when it comes to find space for my clothes to dry off. (Of course we have clothesline for the house but I put small things like socks rather in my bathroom so they can dry off.)

47) I am different. Everyone from Tanzania who read my blog yet said it is really good and they want to meet me. I inspired them with my writing. They couldn't believe this is all happening to me for real and I just write it down just as it is. But I promise all of you: This is my story! Script written by life!


🇩🇪Eine Zusammenfassung meiner Erkenntnisse in Tansania bisher:
Manches kommt euch vielleicht harsch vor oder gar arrogant, aber ich versichere euch, dass ich niemanden beleidigen möchte. Ich möchte euch an meinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben lassen.
Hierzu kann auch noch eine Show von Chris Tall empfehlen „Darf er das?-Lachen über Randgruppen“ gibt es auf youtube.

In einem DalaDala/Verkehr:

1) Ein DalaDala fährt erst dann los, wenn er voll ist. Ein DalaDala ist dann „voll“ wenn 25 drinnen sind, obwohl der Platz nur für 20 Leute gedacht ist. Kinder zählen dabei nicht, da sie auf dem Schoß von jemanden sitzen werden.

2) Ein Schaffner wird das Geld während der Fahrt einsammeln. Er ist ebenfalls dafür verantwortlich die Tür zu öffnen/schließen.

3) Hört dem Schaffner zu. Er wird die Bushaltestellen Ansagen und ihr müsst ihm sagen, wo ihr aussteigen wollt.

4) Fast alle Schaffner sind Männer. Ich habe nur einmal eine Frau als Schaffnerin gesehen.

5) Ich habe mir meinen Kopf oder mein Knie oder was auch immer bisher so oft irgendwo gegen gehauen, dass ich mich wundere, noch immer weiße und nicht lilafarbene Haut zu haben. Wenn ich zurück in Deutschland bin, werden meine Nerven vermutlich abgestorben sein. Aber mittlerweile habe ich mich sehr an schaukelnde Busse gewöhnt und mich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gestoßen.

6) Manchmal müsst ihr einfach mal eine Tasche/Rucksack oder ein Kind auf euren Schoß nehmen.

7) Wenn ihr euch nicht traut die Straße zu überqueren, wird ein Schaffner euch helfen. Er trägt sogar Schüler über die Straße.

8) Manchmal kann es sein, dass ein Huhn vor euren Füßen liegt. Passt auf, dass ihr nicht drauf tretet. Die Marktfrau wird verlangen, dass ihr dafür bezahlt.

9) Marktfrauen benutzen DalaDalas als Transportmöglichkeiten für ihre Güter. Man darf vielleicht auf den riesigen Reissäcken sitzen, aber seid vorsichtig, dass ihr euch nicht auf Bananen oder andere Früchte setzt.

10) Wenn man ein Auto mit der Warnblinkanlage sieht, so soll dies heißen: Ich fahre geradeaus weiter. Wenn ihr einen Blinker sieht, traut dem nicht! Die Menschen hier machen die einfach an. Oder sie vergessen die Blinker einfach.

11) Bürgersteige oder Ampeln sind ziemlich selten. Also müsst ihr einfach vorsichtig sein, wenn ihr die Straße überquert.

12) So lange kein Fahrzeug da ist, wird es benutzt wie ein Bürgersteig.

Gesellschaft:

13) Sich zu grüßen ist verpflichtend und es muss richtig gemacht werden. Das beinhaltet Händeschütteln. Das könnte länger dauern, als ihr es gewöhnt seid, daher müsst ihr den richtigen Moment finden, wenn auch euer Gegenüber bereit ist loszulassen.

14) Die Begrüßungsphrasen sind immer dieselben. Aber mir kommt es so vor als wenn ich (oder generell Weiße) als „qualifiziert“ gelte sobald ich „mzima“ erreiche.
A: Mambo? (Wie geht's dir?)
B: Poa. Vipi? (Gut. Wie geht's dir?)
A: Poa. Shwari? (Gut. Alles klar?)
B: Shwari. (Alles klar.)
A: Mzima? (Geht's dir gut?)
B: Mzima. (Ja, mir geht's gut.)
Diese Übersetzungen sind nicht genau, aber sie geben euch eine Idee wie es sich anhören würde, wenn es in Deutsch passieren würde. Manchmal wird „Shwari“ ausgelassen, aber ich habe es aufgeschrieben, damit ihr ungefähr wisst, wie lange die Begrüßung dauern kann.

15) Weiße Leute werden als reich und sehr gebildet angesehen. Auch wird erwartet, dass sie in der Lage sind Englisch, zu sprechen. Wenn eine Person einen Rat von einer weißen Person bekommt, wird sie denselben Rat jedoch nicht von einer einheimischen Person annehmen. Jeder versucht zunächst Englisch zu sprechen, danach wird Swahili ausprobiert.

16) Es gibt einen Mzungu-Preis und einen billigeren Preis für Einheimische (Mbongo-Preis). (Man kann den Mbongo-Preis zahlen, wenn man Swahili spricht und gut im Verhandeln ist.) Je billiger man etwas kaufen möchte, desto mehr Swahili sollte man sprechen können.

17) Die afrikanischen Frauen haben künstliche Haare. Die ganze Zeit war ich einfach nur eifersüchtig auf die krassen Frisuren und Zöpfe. 90% (zumindest kommt es mir so vor) haben diese Frisuren nur, weil sie künstliche Haare benutzen. Künstliche Haare werden benutzt, um Zöpfe länger wirken zu lassen oder die Naturhaare komplett zu ersetzen (Perrücke).

18) Jungs sind schnell davon überzeugt eine weißes Mädchen heiraten zu können oder Geld von ihr zu bekommen. Zu wissen wie man „nein“ sagt (in mehr als nur dem Ablehnungssinn) hilft. Aber seid nicht überrascht, wenn die Jungs stur sind. Wie gesagt, die sind überzeugt, dass es klappt.

19) Pärchen haben es ziemlich schwer in der Öffentlichkeit. Eine Umarmung oder einen Kuss austauschen kann von Kommenaren, Gerüchten oder Tratscherein gefolgt werden. Händchen halten hingegen ist akzeptabel. Es ist meist nur ein Zeichen einer guten Freundschaft. Wenn ihr also zwei Männer Händchen haltend sehen solltet, heißt das nicht automatisch, dass sie schwul sind.

20) Den freizügigsten Musikvideos zu zugucken ist kein Problem. Während die Kleidervorschriften klar machen, dass Frauen Schultern und Knie bedecken müssen – und alles was dazwischen liegt – kann jeder (auch Kinder) Musikvideos gucken, in denen Frauen twerken (ihren Hintern schütteln) oder im Bikini aus einem Schwimmbecken klettern.

21) Die Menschen hier besitzen normalerweise keine Smartphones, da diese hier manchmal sogar mehr als das Doppelte kosten im Vergleich zu Deutschland. Sie benutzen stattdessen die alten Handys, die wir in Deutschland zu Grabe tragen würden. Aber das Merkwürdige ist, dass die Leute hier genauso viel Zeit an ihrem Telefon verbringen wie wir an einem Smartphone. Ich frage mich, was sie die ganze Zeit machen.

22) Die meist heruntergeladene App ist hier eine Swahili Version der Bibel. Wenn ihr früh aufsteht und in einem Dala sitzt werdet ihr bestimmt, den ein oder anderen sehen, wie er/sie einen Psalm liest.

23) Die Menschen hier nehmen einfach alles in ihren Mund, ohne darüber nachzudenken, wo der Gegenstand vorher war und die möglichen Folgen, wenn man das in sein Immunsystem lässt. Es fing mit meinen Schüler an, die auf ihren Stiften kauen und jetzt sehe ich Schaffner, die Geld mit ihrem Mund festhalten. Aber auch ein vorbeifahrender BodaBoda-Fahrer kann zu neuen Eindrücken beitragen: Er hält sein Handy mit den Lippen fest. Das ist sicherlich ein sehr sicherer Aufbewahrungsplatz.

24) Die Regenzeit hat gezeigt wie nett alle sind. Selbst in einem Bus kann man die Frau neben sich zu einer Freundin machen. Neulich hat mir eine Frau gesagt, Ich sei zu steif und ich solle sie nicht nur grüßen und es dabei belassen, sondern sie fragen, wie es ihr geht und wie sie heißt. Ich war so überrascht, ich hab gesagt, dass ich einfach nicht an nette zwanglose Unterhaltungen gewöhnt bin - da ich bisher nur Jungs, die meine Nummer haben wollten, getroffen habe.Dann habe ich sie gefragt, wie es ihr geht und es hat sich heraus gestellt, dass es ihr gut geht (jeder sagt das, um niemandem Sorgen zu bereiten) und sie wollte mit mir reden, da sie Englisch in der Abendschule lernt. „Du lernst nie genug.“

25) Seine Wäsche zu waschen ist ein ziemliches Workout. Ich kann jedem nur empfehlen Haushaltshandschuhe zu tragen, da das Wäschepulver die Haut ziemlich austrocknet. Die Handschuhe werden auch eure Nägel schützen.

26) Die Lieblingsphrasen, die Tansanier benutzen, um etwas zu erklären und danach sicher zu stellen, dass Du sie verstanden hast sind:
    I) Are wie together? (Sind wir zusammen?)
    II) Are we there? (Sind wir da?)
    III) ein hinzugefügtes: isn´t it? (Nicht wahr?)
    IV) Sawa? (Was so viel bedeutet wie: Okay?)

27) Es sieht so aus, als ob Straßennamen nicht gerade beliebt sind. Es gibt nur ein paar Straßennamen, aber diese gehören zu den größten und längsten Straßen. Wenn mir jemand sagen würde, ich müsste zu dieser Straße gehen, müsste ich fragen: Wo da? Aber im Allgemeinen ist es eine verrückte Idee nach dem Weg zu fragen, da es kaum Straßennamen gibt. Wenn man nach dem Weg fragt, bekommt man den Namen von einem Laden und ob man rechts, links oder geradeaus gehen muss. Aber selbst das kann kompliziert sein, gerade für frisch Angekommene: Erstens wegen der Sprache und zweitens ist es schwer, sich die Namen zu merken, da diese komplett anders sind.
Die Schilder, die existieren sind alle von der Coca-Cola-Firma gesponsert. Die ersten paar Tage dachte ich, dass überall dasselbe Schild herumhängt. Aber später ist mir aufgefallen, dass die Farbe und die Schrift gleich bleiben, aber nicht die Namen.

28) In Tansania bekommt man Coca-Cola, Sprite und Fanta – und zwar überall. Aber der große Unterschied meiner Meinung nach ist, dass man nicht nur Fanta Orange bekommt, sondern auch Fanta Ananas und Fanta Passions-Frucht.
Während man in Deutschland gefragt wird, zwischen Coca-Cole und Sprite zu wählen, wird man hier gebeten, zwischen Coca-Cola und Fanta Passions-Frucht zu wählen. Das ist mir aufgefallen als wir einmal Black Stories gespielt haben und wir hatten Getränke dabei: Fanta Passions-Frucht und Sprite. Das Lustige war: Alle haben Fanta Passions-Frucht gewählt außer mir, ich habe Sprite getrunken. Ich habe mich über diesen Vorfall beschwert: Leute, jetzt mal ehrlich ihr seid schwarz und trinkt Fanta, und ihr lasst das weiße Mädchen Sprite trinken? Das hat uns alle zum Lachen gebracht.

29) In einem Restaurant gibt es keine Größen, wenn es zu den Getränken kommt. Während wir in Deutschland "klein, mittel/normal und groß" haben, bekommt ihr in Tansania eine 350ml Flasche wenn es um Coca-Cola, Sprite, Fanta (etc.) geht und eine 500ml Wasserflasche. Das sind die normalen Größen, wenn ihr "groß" sagt, dann wird euch vermutlich eine 1l Flasche gebracht.

30) Abgesehen von den Beschwerden über die kalten Temperaturen („kalt“ für all diejenigen, die an 28C gewöhnt sind) Tansanier mögen anscheinend kalte Dinge. Viele Wörter, die in der Jugendsprache benutzt werden, um zu sagen, dass es einem gut geht, können mit „kalt“ übersetzt werden z.B. poa, fresh, baridi.

31) Wer nach Tamsania kommt und eine Uhr, die 12:00 sagt, mit einem Telefon vergleicht, das 06:00/18:00 sagt, sollte wissen, dass es hier eine andere Art gibt, die Zeit anzusagen. Das bedeutet nicht, dass wir in einer anderen Zeitzone liegen, aber es einfach anders angesagt wird. Wenn man auf ein Zifferblatt guckt, ist es immer die gegenüberliegende Zahl. Wenn also eine Uhr sagt 08:00, während euer Telefon 02:00/14:00 sagt, dann wisst ihr jetzt wieso. Ihr müsst einfach nur vorsichtig sein, wenn ihr einen Termin ausmacht. Stellt sicher, dass jeder genau weiß, welche Zeit gemeint ist. Wenn man sagt zwei Uhr, euer gegenüber könnte an 08:00 denken.

32) Das Essen hier ist sehr fettig/ölig. Man bleibt nur in derselben Figur, wenn man Sport macht.

33) Hier gibt es sowas wie eine Müllabfuhr nicht. Man sammelt den ganzen Müll und macht einen Stapel, den man anschließend anzündet. Die Menschen hier zünden einfach alles an: Plastik und Deodosen. Seid vorsichtig nicht den Rauch von diesen Haufen einzuatmen.

34) Die Position in der Schule ist sehr wichtig. Die Schüler kämpfen um jeden einzelnen Punkt, da dieser den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Position machen könnte. (Lest auch „School“)

35) Das Ende der Schulferien/Semesterferien ist gleichbedeutend mit: „Ich komme nächste Woche.“

36) Während der Regenzeit zu unterrichten, ist beinahe unmöglich. Wenn die Regentropfen auf das Wellblechdach trommeln, kann ich nicht mal meine eigenen Worte hören.

37) Die Menschen hier sind nicht blöd, aber sie sind mit Multiple-Choice Tests aufgewachsen. Sie lernen nicht richtig wie man das Gehirn benutzt. Multiple-Choice Tests sind einfach zu korrigieren, aber es dauert ewig einen zu erstellen. Wenn ihr Schüler um eine Antwort bittet, dauert es lang bis man eine Antwort bekommt. Aber wenn ihr ihnen Möglichkeiten gibt, bekommt ihr die Antwort ziemlich schnell.

38) Die Tansanier sind auch ziemlich abgehärtet. Ich denke, dass es an der Akzeptanz von Schulen liegt, dass Schüler geschlagen oder gekniffen werden. Die Schüler wachsen auf mit dem Wissen, dass Autoritätspersonen ihnen Schmerzen zufügen können und dass das ok ist. Es kommt mir so vor als ob es ihnen manchmal an einem Gefühl für richtig und falsch mangelt. Und es erscheint mir als ob sie nur eine Grenze kennen: wenn es eine Spur hinterlässt (z.B. blaue Flecken). (Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass Spuren hinterlassen auf schwarzer Haut schwieriger ist, als bei weißer Haut.)

39) Dass man was besitzt, ist für einige Leute ziemlich kompliziert. Etwas auf dem Tisch zu lassen, wie einen Stift kann bedeuten, dass es verschwunden ist, wenn man zurückkommt. Je wertvoller das Objekt ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit es ist noch da, wenn man zurückkommt, aber ein Buch oder ein Stift sind schnell verschwunden. (Erfahrung aus der Schule.)

40) Der Boden ist entweder matschig oder so staubig, dass Schuhe putzen fast zur Zeitverschwendung wird.

41) Stromausfälle und kein Wasser zu haben sind Unbequemlichkeiten, wenn man was geplant hatte, aber sie haben auch ein Vorteil: Alle reden miteinander, anstatt miteinander zu schreiben. (Nach beinahe einer Woche ohne Wasser – abgesehen von täglich einer Stunde, wo man seinen Wassereimer auffüllen kann – weiß ich den Luxus einer Klospülung, wann immer ich will, zu schätzen.

42) Der Unterschied zwischen Parks in Tansania und Deutschland ist, dass in Tansania organisiert wird, dass Menschen zu der Natur kommen und in Deutschland wird organisiert, dass die „Natur“ zu den Menschen kommt.

Über mich:

43) Vorsicht Jungs, dies ist nur für aufgeschlossene Jungs: Ich habe eine ganze Woche damit verbracht Slipeinlagen zu suchen. Es hat sich herausgestellt, dass die ziemlich unbekannt sind. Ich habe nur einen Laden gefunden, wo man sie kaufen kann. Aber Binden zu finden, ist kein Problem, die sind überall und bekannt. Wenn ihr nach Tampons sucht, dann kann die Suche schon mal länger dauern, aber ihr werdet fündig.

44) Wenn ich wieder in Deutschland bin, brauche ich eine neue Lunge. Es ist so staubig hier und ich muss aufpassen, den Rauch nicht einzuatmen, wenn jemand seinen Müll anzündet. Aber auch in der Schule muss ich aufpassen, den Staub von der Kreide nicht einzuatmen.

45) Ich habe das Gefühl härter und mehr als irgendein anderer Lehrer zu arbeiten. Wenn es daran geht die Noten einzutragen, bin ich die einzige, die es selbst macht. Sie nehmen die Noten und ein leeres Noten-Formular und geben es an einen ihrer Schüler. Meiner Meinung nach ist das falsch. Die Schüler sollten nicht wissen, was ihre Mitschüler haben und der Lehrer weiß so nicht, was seine Schüler in anderen Fächern haben.
Auch wenn sie korrigieren, wissen sie nicht wie ihre Schüler antworten. Sie gucken sich nur die Reihenfolge der Buchstaben an und überprüfen, ob diese ihrer Lösung entspricht. Das ist eine sehr schnelle Art und Weise, die Tests zu korrigieren. Aber manchmal gibt es den ein oder anderen Schüler, der denkt, dass da ein Fehler ist und etwas korrigiert. In diesem Falle passt natürlich eine andere Antwort.
Ich korrigiere nicht nur die Examen meiner Schüler, ich korrigiere auch die Examen selbst.

46) Ich bin ziemlich kreativ geworden, besonders wenn es darum geht Platz für meine Klamotten zum Trocknen zu finden. (Natürlich haben wir Wäscheleinen für’s Haus, aber kleine Dinge wie Socken lasse ich lieber im Badezimmer trocken.)

47)  Ich bin anders. Jeder aus Tansania, der meinen Blog bisher gelesen hat, sagt, dass er wirklich gut ist und dass er/sie mich treffen will. Ich hätte sie mit meinem Blog inspiriert. Sie können nicht glauben, dass mir das alles wirklich passiert ist und dass ich es einfach nur aufgeschrieben habe. Aber ich verspreche euch allen: Dies ist meine Geschichte!
Das Skript hat das Leben geschrieben!

Jul 19, 2017

Kneeing

❗️Eine deutsche Übersetzung gibt es wie immer unter der englischen Version.⬇️
It was a perfectly normal busy day in school. JM had another quote to share with the staff: “If you want to know the strength of a man play with his girlfriend.” A conversation followed in which he shared too much: “I have several young women who love me.” At that point I didn’t hold myself back and asked him: “How much do you pay them?” He put my comment aside like it was nothing while some other teacher laughed and I imagined some female teachers starring at me unbelieving that the young girl just said that out loud. But apparently JM didn’t feel interrupted because his story continues: “I sometimes ask them: ‘Why do you love such an old man?’ And they answer: ‘Because you have so much experience.’” The conversation continued in Swahili and laughter. I was somehow confused. I’m not used to men openly discussing women like this. But I’ve come to notice that there are different ways of handling a topic. In Germany people might stare at a pretty girl and never say a word. But in Tansania it might just take a second before the girl gets a compliment. And not just from men. When you meet Tansanian people you will think of them as open. They openly address the looks of another person and they openly have an argument. I have to say: Hey Germany, you miss something!
In a DalaDala I saw a sign saying: “We don’t say you are fat but you still have to pay for two people.”

Okay, back to my school day. Since my school manager got fired I took some additional English lessons in P7 (my P6 from last year). A new teacher is actually taking over but he only graduated last year and I wanted to make sure my class is in good hands so I checked. He makes a lot of mistakes and doesn’t seem prepared. But he speaks pretty fluently with not too many mistakes. I told the head teacher after a long day that I am not completely happy with his way of teaching and the head teacher told me that he just picked the best from the applicants but that there weren’t that many. He also asked me to check in on the new teacher in my free time because the national examinations draw nearer and the school needs a good position. Since then I’ve spent my free periods in P7 English classes and I also got four periods of my own.
So when I walked over to P7 I met GM and he told me that he made the students kneel down because they were making noise during someone else’s period. (For those who don’t know what I mean by writing “kneel down”. That means the student has to go down on his knees but stay in an upright position otherwise. If you look from the side it looks like an “L”.) He asked me: “Do they have to write in your period?” Since I was only making a revision about forming the different tenses I answered: “Only if they are being stupid.” (I was sarcastic.) We laughed and I went to P7. I thought he made the noise-makers kneel down but when I entered the class they were all (40 students) kneeling! I asked them what happened and how long they were supposed to kneel down there. They told me they were kneeling since 11:00 (when I heard that, it was already 11:50) and they were supposed to kneel up to 15:00. I looked stunned and one girl faked crying so I would tell them to stand up. I felt so sorry but I couldn’t just say: “Get up and don’t tell your teacher.” GM is a teacher who usually only punishes if he sees a good reason to do so. So while I was standing in the doorway still surprised because I was looking down on 40 heads on the height of a table I didn’t feel comfortable looking “down” at them. I’ve seen these students inviting me with open arms, crowning me their queen when I forbid a teacher to hit them and their immense change since I arrived. Since day one I fell in love with my job and my students. So I put my books down on a table and said: “Out of solidarity towards you…” and I kneeled down.
You should have seen the faces of my students. Two girls actually gasped. And I simply asked them oral questions. We played with one sentence: “We go to the market.” I asked my students to put the sentence into present continuous and construct the negative statement or a question. When someone made a mistake, other students had to say what the mistake was, how they knew it and how they can correct it. And when someone sat flat on their heels, I told them they should kneel properly to be fair to their classmates. I could understand them, though. After minutes of putting my weight on my kneels they start to burn. I wait a bit longer and they get numb, then they start to burn again. I feel that just after a few minutes of kneeling and I wonder what my students must feel after one hour. But since I’m kneeling too some seem a bit happier.
After some time GM came to check whether they were still kneeling. He had to smile when he saw me on the floor and asked me whether I had joined them. I said yes and invited him to do the same. Of course he didn’t. I guess he thought of his status as a teacher and he shouldn’t do something like that. (I remember BM saying that playing with students would lower their respect towards him.) I kept asking my students questions. “Put the sentence into simple past; past continuous; present perfect. What changes?” Then our head teacher came by and started laughing. (Some might say out of guilt.) He went to GM and a few minutes later GM came and told me: “He (the head teacher) has asked me to forgive these people.” It was 12:20. We stood up and I was happy to see that my students, though they had been in an uncomfortable position, were smiling slightly.
I looked down at my trouser and saw the dust from the floor. Every student was cleaning their knees and then went back to their seats – complaining while moving.
During lunch break my students apparently told other students what happened because shortly into the break a P7 student and a crying P5 student came to the staff room where I was working on my lesson planer. The P7 student told me that the girl from P5 started crying after she had heard what I did. I directly hugged my P5 student and hold her tight until she was ready to stop crying. I thought she was concerned about me being in pain (which I wasn’t) but later when I told my dad what had happened he suggested that she was deeply touched by my selflessness. It didn’t occur to me that a P5 student would think that far but I think I made the same mistake a lot of adults all over the world do: I didn’t give her enough credit.


🇩🇪Es war ein ganz normaler Tag in der Schule. JM hatte noch ein Kommentar für das Kollegium: „Wenn du wissen willst, wie stark der Mann ist, dann spiel mit seiner Freundin.“ Eine Konversation folgte, in welcher er – meiner Meinung nach – zu viel preis gab: „Ich habe mehrere junge Frauen, die mich lieben.“ An diesem Punkt habe ich ihn gefragt: „Wie viel zahlen Sie denen?“ Er tat mein Kommentar ab und während andere Lehrer lachten, die sich anscheinend ähnliches gefragt hatten, bildete ich mir ein ein paar Lehrerinnen mich anstarren zu sehen, ungläubig, dass ich das gerade laut gesagt hatte. Aber anscheinend hat sich JM nicht unterbrochen gefühlt, da seine Geschichte noch weiter ging: „Ich frage sie manchmal: ‚Warum liebst du so einen alten man wie mich?‘ und sie Antworten: ‚Weil die so viel Erfahrung hast.‘“  Die Konversation ging mit Lachern und auf Swahili weiter. Ich war verwirrt. Ich bin es nicht gewohnt, dass Männer Frauen so offen diskutieren. Aber ich habe schon bemerkt, dass es hier eine andere Art gibt ein Thema anzufassen. In Deutschland könnte es sein, dass viele ein Mädchen anstarren, weil es hübsch ist und sie sagen nie ein Wort. In Tansania dauert es vielleicht ein paar Sekunden bis das Mädchen ein Kompliment bekommt. Und nicht nur von Männern. Solltet ihr Tansanier treffen, bin ich überzeugt, dass ihr mir zustimmen werdet, wenn ich sage: Die sind offen. Sie reden zum Beispiel offen über das Aussehen von anderen und sie haben auch offene Diskussionen/Streitereien. Ich muss sagen: Deutschland, schneid‘ dir hier und da ne Scheibe ab!
In einem DalaDala hab ich mal ein Schild gesehen: „Wir sagen nicht, dass Sie fett sind. Aber Sie müssen trotzdem für zwei bezahlen.“

Okay, zurück zu meinem Schultag. Da meine Schulmanagerin kürzlich gefeuert wurde, habe ich zusätzliche Englischstunden in der 7. (meine alter 6.).
Ein neuer Lehrer übernimmt eigentlich die Englischstunden, aber er hat erst letztes Jahr seinen Abschluss gemacht und ich wollte sicherstellen, dass meine Schüler in guten Händen sind. Er macht relativ viele Fehler und wirkt unvorbereitet.Aber er spricht ziemlich flüßig Englisch mit nicht zu vielen Fehlern. Ich habe dem Schulleiter nach einem langen Tag erzählt, dass ich nicht allzu glücklich mit seinem Unterricht war. Der Schulleiter hat dann zugegeben einfach den Besten aus den wenigen Bewerbern ausgewählt zu haben. Er hat mich ebenfalls gebeten in meinen freien Stunden ein Auge auf den neuen Englischunterricht in der 7. zu haben. Immerhin rücken die landesweiten Klausuren immer näher und die Schule will eine gute Position in den Endresultaten erzielen. Seit dem haben ich meine freien Stunden im Englischunterricht in der 7. verbracht und ich habe ebenfalls eigene Englischstunden dort erhalten.
Als ich also auf dem Weg zur 7. war, ist mir GM begegnet. Er hat mir erzählt, dass er die Schüler befohlen hatte, sich hinzuknien, da sie Lärm während dem Unterricht gemacht hatten. (Für die, die nicht wissen, was ich mit „hinknien“ meine: Es bedeutet, dass die Schüler auf ihre Knie gehen müssen, ansonsten aber in aufrechter Position verweilen. Von der Seite sieht es dann aus wie ein „L“.) GM hat mich gefragt: „Müssen sie etwas aufschreiben, während deines Unterrichts?“ Da ich mit meinem Schülern die Zeiten wiederholt habe, habe ich geantwortet: „Nur wenn sie sich blöd anstellen.“ (Das war sarkastisch.) Wir haben gelacht und ich bin zur 7. Ich dachte, er hätte nur die Störenfriede bestraft, aber als ich in die Klasse kam, haben alle (40 Schüler) gekniet! Ich habe gefragt was passiert ist und wie lange sie so bleiben sollten. Sie haben mir erzählt, dass sie schon seit 11:00 (als ich das gehört hab, war es bereits 11:50) auf den Knien waren und bis 15:00 da bleiben sollten. Ich war erstaunt und ein Mädchen hat vorgetäuscht zu weinen, damit ich sie aufstehen lasse. Ich habe mich schlecht gefühlt, aber ich konnte schlecht einfach sagen: „Steht auf, aber sagt’s niemandem.“ GM ist ein Lehrer, der normalerweise nur bestraft, wenn er einen guten Grund dafür sieht. Und als ich so im Türrahmen stand, noch immer verwundert, weil ich auf 40 Köpfe auf Tischhöhe blickte, habe ich mich sehr unwohl gefühlt so auf meine Schüler „herab“ zu blicken. Ich habe diese Schüler gesehen, wie sie mich mit offenen Armen begrüßt haben, wie sie mich zu ihrer Königin gekrönt haben, als ich einem Lehrer verbat sie zu schlagen und ich habe ihre Veränderung seit meiner Ankunft gesehen. Seit dem ersten Tag habe ich mich in meine Arbeit und meine Schüler verliebt. Und daher habe ich meine Bücher auf einen Tisch abgelegt und gesagt: „Aus Solidarität zu euch…“ Und ich habe mich hingekniet.
Ihr hättet die Gesichter meiner Schüler sehen sollen.  Zwei Mädchen haben vor Entsetzen beinahe aufgeschrien. Und ich habe einfach mündliche Fragen gestellt. Wir haben mit einem Satz gespielt: „Wir gehen zum Markt.“ (Natürlich auf Englisch und nicht auf Deutsch.) Ich habe meine Schüler gebeten, den Satz in verschiedene Zeitformen umzuformen und zu verneinen. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, dann mussten andere Schüler sagen, was der Fehler war, woran sie es erkannt haben und wie sie ihn korrigieren würden. Und wenn sich jemand flach auf seine Hacken gesetzt hat, habe ich sie ermahnt sich ordentlich hinzuknien, damit es fair für alle ist. Ich habe sie aber gut verstanden. Meine eigenen Knie haben nach einer Weile mit meinem Gewicht angefangen zu brennen. Ich habe ein bisschen gewartet und es hat sich taub angefühlt. Nach weiteren Minuten hat es wieder gebrannt und wieder nach ein paar Minuten war es taub. Ich habe mich gefragt, wie es sich für meine Schüler anfühlen musste, wenn sie schon seit einer Stunde gekniet hatten. Aber seit dem ich auf ihrer – wörtlichen – Augenhöhe war, wirkten sie etwas zufriedener.
Nach einiger Zeit kam GM, um zu gucken, ob sie noch immer knien. Er musste grinsen als er mich auf dem Boden entdecke und er hat mich gefragt, ob ich mich ihnen angeschlossen hätte. Ich habe ja gesagt und ihn eingeladen, sich uns anzuschließen. Natürlich tat er dies nicht. Ich vermute, er hat an seinen Status als Lehrer gedacht und dass er so etwas nicht tun sollte. (Ich erinnere mich an BM, der gesagt hat, dass wenn man mit Schülern spielt, es ihren Respekt zu dir verringern würde.) Ich habe weiterhin Fragen gestellt. Dann kam unser Schulleiter vorbei und hat angefangen zu lachen. (Manch einer könnte argumentieren, weil er sich schuldig gefühlt hat.) Er ist zu GM gegangen und der kam ein paar Minuten später und meinte: „Er (der Schulleiter) hat mich gebeten, den Schülern zu vergeben.“ Es war 12:20. Wir sind aufgestanden und ich habe mich gefreut zu sehen, dass meine Schüler, trotz dem Verweilen in einer unbequemen Position leicht gelächelt haben.
Ich habe an meiner Hose hinter geguckt und den Staub vom Fußboden gesehen. Aller Schüler haben ihre Knie gesäubert und sind zurück zu ihren Sitzen gegangen – während sie sich leicht beklagt haben.
Während der Mittagspause haben meine Schüler anscheinend anderen Schülern erzählt, was passiert ist, da kurz darauf eine 7-Klässlerin mit einer 5-Klässlerin zum Lehrerzimmer kamen, wo ich an meinem Stundenplaner saß. Die 7-Klässlerin hat mir erzählt, dass die 5-Klässlerin nach einer Berichterstattung angefangen hat zu weinen. Ich habe meine 5-Klässlerin umarmt, und sie festgehalten bis sie nicht mehr geweint hat. Ich dachte, sie hätte sich Sorgen gemacht, dass ich jetzt Scherzen hätte (hatte ich nicht), aber später hat mir mein Vater die Vermutung geäußert, dass sie zutiefst gerührt war, dass ich mich so selbstlos eingesetzt habe. Es ist mir nicht in den Sinn gekommen, dass eine 5-Klässlerin so weit denken würde, aber ich glaube, ich habe den selbe Fehler gemacht, den viele Erwachsene machen: Ich habe ihr nicht genug zugetraut.

Jun 30, 2017

Pictures 3: Dar Es Salaam + contrast

Arrived in Dar Es Salaam:

In Dar Es Salaam angekommen:
As we are passing through the streets I see this shop for flowerpots.

Als wir durch die Straßen fahren, sehe ich diesen Laden für Blumentöpfe.
Nearly everywhere you can buy something. Like here, here you can get headphones.

Fast überall kann man irgendwas bekommen. Wie hier: Kopfhörer.


Like every other big city:

Wie jede andere Großstadt auch:


When you want to buy clothes you just have to keep your eyes open. You will probably find them in an unusual (for you) place. 

Wenn man Klamotten kaufen möchte, muss man nur die Augen offen halten. Man wird sie vermutlich an einem (für westliche Verhältnisse) ungewöhnlichen Platz finden. Der Zaun oder die Mauer werden häufig zweckentfremdet. 

These were the pictures I made in Dar Es Salaam. And here the contrast pictures:
Please keep in mind, that again this is just one part and this can't give you a general-picture.

Das waren die Bilder, die ich in Dar Es Salaam gemacht habe. Und hier das Kontrast-Programm:
Bitte erinnert euch daran, dass dies nur Bilder von einem Fleck sind und sie euch kein Allgemeines Bild geben können.

And now enjoy a few pictures of the Kilimanjaro:
Und jetzt genießt bitte ein paar Bilder vom Kilimanjaro:

Thank you for reading my blog.

Danke, dass ihr mitlest.