Aug 24, 2016

Tag 6: Am Arsch von mitten im Nirgendwo

Heute sind wir acht Stunden nach Jaisalmer gefahren, die eigentlich nur sechs Stunden hätte dauern sollen. Uns alle beschleicht so langsam das Gefühl, dass in Indien die Zeit anders gezählt wird als bei uns in Deutschland. Meine Theorie lautet, es ist die Angabe von Toilettenpausen.
Wir fahren nun in das Herz der Wüste hinein, und nach dem ich zwei Stunden lang keine Zivilisation gesehen habe, dafür aber die ersten Kühe, die tot in der Wüste liegen, verlässt mich die Hoffnung, dass es hier eine Klimaanlage gibt. Gerade die Aussicht auf zwei Nächte in einem Natur Reservat in dieser Gegend hellt meine Stimmung nicht auf. Als unser Reiseführer dann sagt, wir übernachten auf einem Bauernhof, stelle ich mich darauf ein, in einer Lehmhütte zu übernachten. Als wir endlich drei Häuser sehen, fällt mir nichts Besseres ein als: „Wir sind nicht am Arsch der Welt, sondern am Arsch von mitten im Nirgendwo.“ zu sagen.
Doch als wir sehen, dass wir ein echtes Backsteingebäude haben und nicht etwa eine Lehmhütte, steigt unsere Laune schon mal erheblich. (Ihr ging es anscheinend genau wie mir.) Und kaum haben wir unser Zimmer einmal betreten, kann ich nicht leugnen, dass ich mich noch nie zuvor so sehr über eine Klimaanlage gefreut habe. Für mich heißt es jetzt Umziehen und dann nichts wie los zum Schwimmbecken.
(Ich hab endlich rausgefunden Bilder einzusetzen.)
Dann geht es für einige von uns zum gebuchten Kochkurs, doch dieser stellt sich heraus, ist eine 30min Vorstellung, die wir anschließend aufessen dürfen. Naja... wenigstens lecker. Dann gibt es Abendessen am Pool, welches – um den Abend noch zu krönen – von einer Live Band begleitet wird. Nach den ersten zwei Musikstücken steht ein Bauchtänzer auf (zuerst denken wir es ist eine Frau, aber wir irren uns) und legt ordentlich los. Ich kann mich kaum noch auf dem Stuhl halten und freue mich schon auf ein Tänzchen. Als ich gegessen habe, gehe ich in einer Musikpause schnell los, um mir ein WLAN Passwort zu kaufen. Doch der Weg zur Rezeption bewegt sich – nein, ich bin nicht betrunken. Um mich herum hüpfen lauter kleine Frösche.
Wieder am Pool steht der Tänzer – Wahnsinn, einem Mann hätte ich nicht so einen Hüftschwung zugetraut – in einem Kreis der Mitreisenden. Ich geselle mich dazu und werde prompt zum Tanz aufgefordert. Ich bin in meinem Element und bekomme Beifall und Lob. Was für ein toller Abend!

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