Aug 30, 2016

Tag 3: Woran erkennt man, dass ich zu lange auf mein Essen warten musste?

Ich packe meinen Rucksack und als ich meinen Block aus meinem Koffer herausholen will, klemmt der Reisverschluss. Ich probiere es ein paar mal bis es ein Reißgeräusch gibt und der Reißverschluss aufgeht. Ich sehe eine Samsum Tab 3 Hülle und frage mich wie die wohl in meinen Koffer kommt. Ich finde das ganze lustig und gucke meine Zimmergenossin lachend an und frage, ob sie die Verpackung kennt. Sie meint nein und muss ebenfalls über die Absurdität meinen Fundes lachen. Zusammen gehen wir zum Frühstück hinunter und nur um sicherzugehen, frage ich unsere andere Zimmergenossin, ob sie etwas davon weiß. Sie meint, ihr gehört ein Samsum Tab 3. Ich bekomme ein schlechtes Bauchgefühl und um es zu beruhigen, gehen wir in unser Zimmer und ich zeige ihr die Hülle. Es ist ihre und ihr Tablett ist weg. Wir suchen das Zimmer ab, haben aber die Zeit im Nacken, wir wollen nicht schon wieder zu spät zum Sprachkurs erscheinen. Es folgen Gespräche mit der Rezeption. Wir fahren zum Sprachkurs. An die holprige Fahrt habe ich mich schon fast gewöhnt. Auf jeden Fall ist das ganze nicht mehr zu befremdlich. Wir suchen verzweifelt nach Kleingeld, da wir 400TSH zahlen sollen, aber wir alle von den Bankautomaten nur die großen 10,000TSH Scheine bekommen, die der Conducter nicht alle wechseln kann. Wir steigen wieder an der Sammelhaltestelle um und quetschen uns mit unseren dicken Rucksäcken zu unserem Anschlussbus durch.
An der Universität angekommen – wieder zu spät, aber mit einer guten Entschuldigung –singen und tanzen wir, wenn auch eher unfreiwillig. Wir besprechen die Hausaufgaben und nach 4std Sprachkurs gehen wir wieder in der Mensa essen. Unsere Mentorin will sich uns einmal richtig vorstellen und auch uns etwas besser kennenlernen. Nach einer ausführlichen Vorstellung, fahren wir mit ihr in eine Mall, wo es das beste Eis geben soll. Sie nimmt ein paar von uns im Auto mit, was gut ist. Denn ich bin mit im Bus und kein Einzelner hätte mehr dazu gepasst. Es ist eine wahre Sardienenbüchse, und die Tür geht nicht zu.
In der Mall angekommen probieren wir das Eis. Ich finde es ok... nicht so überragend. Wir haben eine halbe Stunde zur freien Gestaltung und ich geh mit ein paar anderen los auf die Suche nach einem Supermarkt mit billigem Wasser. Wir finden einen, müssen jedoch unsere Taschen vorher abgeben. Wir kaufen uns 1,5L Flaschen für 980TSH und behalten brav den Beleg bis dieser abgestempelt wird. Auf dem Weg zum Treffpunkt sehen wir ein paar von den Jungs im Applestore.
Nach der Mallbesichtigung fahren wir zu einem Künstlermarkt. Wir werden direkt mit Bruder und Schwester angesprochen, was ich etwas verwirrend finde, und in die Läden gelockt. Wieder haben wir 30min Zeit zur freien Gestaltung. Meine Zimmergenossin und ich gehen durch ein paar Läden und erledigen unsere Hausaufgaben: eine Begrüßung und Vorstellung in Swahili. Ich fotografiere den ganzen Kitsch den sie einem andrehen wollen und muss immer wieder grinsen. Als ich eine Postkarte finde, will der Verkäufer 8,000TSH haben, ich kann ihn auf 2,500TSH runter handeln. Wir fahren zurück zum Hostel und bekommen eine kleine Einweisung wie unsere Sim-Karten funktionieren, da gestern keine Zeit mehr dafür war. Man muss immer mit seinem Guthaben ein Bundle kaufen. Das gilt entweder für einen Tag, eine Woche oder einen Monat. Und je nachdem wie viel MB/GB haben will, muss man zahlen. Während er erklärt, kommt ein Vertreter einer anderen Sim-Karten-Firma wie aufs Stichwort und versucht uns von seiner Firma zu überzeugen.
Wir essen wieder Pommes mit Ei und müssen leider anderthalb Stunden darauf warten. Woran erkennt man, dass ich zu lange auf mein Essen warten musste? An dem Skelett auf dem Stuhl.

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